Séte mon amour
Nach einem Seetag auf der wunderschönen AIDA Aura sind wir nun in der Hafenstadt Séte angekommen! Séte gilt als Klein-Venedig da die ganze Stadt von Wasser umgeben ist. Vom Hafen in die Stadt geht man über eine der vielen Brücken, die einen wunderbaren Blick auf die Hafenstadt gibt. In der entzückenden Stadt mit viel italienischem Flair, finde ich gleich am ersten Eck einen wunderbaren Feinkostladen mit Namen „Maison Janicot“ mit Adresse 18 Grand’Rue Mario Roustan! Ich treffe hier Gérard Janicot persönlich an, welcher gerade eines seiner Köstlichkeiten mundgerecht zum Ausprobieren zurecht schneidete. Seine Mitarbeiterinnen begrüßen mich freundlich und ich frage ob ich den Fotos dieses einzigartigen Ladens machen dürfte. An den Bildern erkennt man, mit wie viel Liebe dieser Laden geführt wird. Nicht nur die Liebe zu alten Dingen wie z.B. die in Jahre gekommene Küchenwaage, die alte Schneidemaschine, das alte Interieur oder der alte Holztisch der als Präsentationstisch in der Mitte dient, nein auch die Liebe rund um die Genusswelt sind beim Betreten des Ladens spürbar. Korblampen bestrahlen die liebevoll arrangierten Köstlichkeiten. Ich konnte mich gar nicht genug satt sehen, da bekam ich auf Nachfrage auch noch die Gelegenheit Gérard und sein Team auf einem Foto festzuhalten. Nur schwer trennte ich mich von diesem Laden und trauerte ein wenig über die Tatsache, dass derlei Läden in meinen Heimatland so rar gesät sind.
Nun ging es weiter durch die Stadt die von Leben nur so strotzte. Mitten im Zentrum und kaum zu übersehen befindet sich der Markt! Pasteten und wunderbare Gerüche erwarteten mich. Es war Mittagszeit und deshalb trafen sich da viele zum Essen! Auffallend war ein Tisch in L-Form mitten am Markt der fast den Weg verstellte. Hier saßen alle Generationen einer Familie um gemeinsam zu essen. Das war ein wunderschönes Bild, welches ich auch festgehalten habe.
Weiter durch das Städtchen begegneten mir unzählige Fischlokale in denen eines serviert wurde: Austern. Verfroren wie ich bin fragte ich um ein Foto und siehe da, der Tisch mit lauter Franzosen hatte kein Problem damit! Serviert werden hier die Austern auf einer Etagere gemeinsam mit Zitrone! Sah sehr ansprechend aus und alle schienen Austern zu lieben. Zumindest hatten die insgesamt 20 Tische alle Austern als Vorspeise. Vor der Eingangstüre des Austern Restaurants mit Namen „Chez Francois“ präsentierte man noch weitere Fischspezialitäten des Hauses. Mein Appetit auf Austern war nun nicht so groß weshalb ich gegenüber Platz nahm.
Im „L’étiquette Cie“ in der Rue Paul Valery fand ich ein lauschiges Plätzchen im Schatten. Mit Blick auf Meerwasser verspeiste ich eine Variation von Couscous mit Muscheln und Koriander gepaart mit einem Salat von Meeresfrüchten! Köstlich.
Gestärkt vom Essen schlenderte ich noch am Canal de Séte entlang und fand einen wundervollen Patassier mit Namen „Artisan“ und rechts daneben einen Biscuitier mit Namen „La Cure Gourmand“! Die Verkäuferin (am Foto mit gelber Schürze) sprach perfekt Englisch und erklärte, dass die Produkte alle hausgemacht sind. Wunderbare Biscuits in allen Varianten und Geschmacksrichtungen können hier hübsch verpackt mitgenommen werden. Amüsiert haben mich Pralinen die aussahen wir Oliven und Lutscher (Lollis) welche laut Verkäuferin sechs Stunden bräuchten um sie zu verzehren.
Am Lutscher genieße ich gerade eben noch und warte auf das Auslaufen. Wie schön kann doch das Leben sein.